Das Karriereende von Michael Schumacher ist für mich ein Grund wieder mal zurückzuschauen. 1988-93 habe ich im Auftrag des Heidelberger Produzenten Wolfgang Eisele für Mercedes alle motorsportlichen Aktivitäten dokumentiert. Dazu gehörte auch die Sport-Prototypen Weltmeisterschaft WSPC.
Ende 1989 wurden auf Veranlassung des damaligen Mercedes-Rennleiters Jochen Neerpasch die ersten drei der Deutschen Formel-3-Meisterschaft Karl Wendlinger, Heinz-Harald Frentzen und Michael Schumacher von Sauber-Mercedes zu Testfahrten nach Le Castelet eingeladen. Die im Renntrimm ca. 750 PS starken Sauber C9-Protoypen stellten für die Formel-3 Youngster kein besonderes Problem dar. Alle drei waren auf Anhieb schnell.
Kleine Anekdote am Rande: Bei den dritten Testfahrten, wiederum in Le Castelet, kam Michael Schumacher auf der Mistral-Geraden dem dort ebenfalls trainierenden Jockel Wickelhock in die Quere. Der C9 flog ab. Viel kaputt war zwar nicht, aber Peter Sauber, der das Experiment “Mercedes-Junioren” seines damaligen Partners Neerpasch eh skeptisch betrachtete, war stinksauer und stellte Schumi erst mal in den Senkel. Worauf dieser flugs einen Blaumann anzog und den C9 zusammen mit den Mechanikern zu reparieren begann. Da half dann seine Automechaniker Ausbildung.
Ein Bild dieser Reparaturaktion (und viele weitere von mir gedrehte) ist im Spiegel-TV-Beitrag über Schumis Karriere bei ca. Minute 7 zu sehen. (http://www.youtube.com/watch?v=b0mPi6Eyhcg)
Vom zweiten Test Anfang 1990 in Jerez (Spanien) habe ich noch einige Bilder. Während Jean-Louis Schlesser / Mauro Baldi für Sauber-Mercedes die WM bestritten, wurde Jochen Mass der offizielle Ausbilder der drei Junioren. Abwechselnd fuhren sie mit ihm nun alle Weltmeisterschaftsläufe.
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